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Abfallverbrennung im eigenen Ofen

Abfallverbrennung im eigenen Ofen

Krebserregende Gase entstehen

 

 

 

Bei der Verbrennung von Abfällen entstehen giftigste Gase wie Dioxine und Furane. Neben der gesundheitsschädlichen Wirkung für den Menschen wird der Kamin ungeheuer geschädigt.

 

 

Kunststoffe sind organische Werkstoffe, deren Hauptbestandteil Kohlenstoff ist. Bei seiner Verbrennung entstehen als unerwünschtes Nebenprodukt extrem giftige Gase wie Dioxine und Furane. Diese gelten unter Wissenschaftern als die gefährlichsten von Menschen hergestellten Umweltchemikalien. Als extrem langlebige Umweltgifte (POPs – Persistent Organic Pollutants) gehören Dioxine zu einer Reihe synthetisch hergestellter Chemikalien, welche sich auf zahlreiche Tierarten, ganze Ökosysteme und die menschliche Gesundheit schwerwiegend auswirken.

 

Tetra-Pack und Tragetaschen

„Besonders hohe Konzentrationen von Dioxinen und Furanen entstehen bei der Verbrennung von Kunststoffen wie z. B. Baby-Windeln, Tragetaschen, Getränke-Packungen (Tetra)“, erläutert DI Rudi Neurauter vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz. Werden Kunststoffe verbrannt, entstehen Dioxine und Furane im Brandherd und steigen dann durch den Kamin auf. Das Gefährliche dabei ist jedoch, dass sich giftige Gase nicht „in Luft“ auflösen: Bei der nächsten Feuerung, also beim Öffnen der Tür, gelangen Anteile in die Atemluft des Menschen.

 

Kamin versottet

Beim Aufsteigen der Gase durch den Kamin erfolgt eine Abkühlung, in der Folge setzen sich Anteile im Kaminrohr ab. Über einen längeren Zeitraum von beispielsweise fünf bis zehn Jahren versottet der Kamin durch die Ablagerungen. Eine notwendige Sanierung kann sehr teuer werden, eine mögliche Variante wäre das Ausbrennen des Kamins unter Temperaturen von bis zu 1.200 Grad Celsius. In diesem Fall werden allerdings Böden und Einbaumöbel durch die hohen Temperaturen in Mitleidenschaft gezogen. Ist ein Ausbrennen nicht mehr möglich, so ist ein neuer Kamin aufzuziehen.

 

Krebserregend

„Es gibt bestimmte Gruppen von Dioxinen, die für den Menschen besonders gefährlich sind“, erklärt Rudi Neurauter, die krebserregende und erbgutschädigende Wirkung der chemischen Substanzen. Dioxine existieren in rund 1.200 Einzelverbindungen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft Dioxine als bekannten Krebserreger ein. Weiters zählen die Schädigung der Leber, Missbildungen bei Embryos, Hautschäden sowie Impotenz zu gesundheitsschädigenden Konsequenzen von Dioxinen.

 


Kaminofen

Tipps zum behaglichen Wohnen, Bauen und Sanieren gibt’s in der Baustein-Mappe, die kostenlos auf dem Gemeindeamt erhältlich ist.