Am Sonntag den 8. September 2002 konnte der Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Laurentiuskapelle gefeiert werden. Bgm. Hansjörg Köchle konnte neben dem Herrn Pfarrer Herbert Asper, der die Dankfeier gestaltete, die Stanzer Bevölkerung und auch Reg.Rat Robert Klien begrüßen, der als Kenner der geschichtlichen und kulturellen Entwicklung des Oberlandes zum Thema „Die Laurentiuskapelle, ein Kleinod unseres Dorfes“ referierte.
Die im westlichen Dorfteil von Stanz gelegene Kapelle zu den hll. Laurentius und Sebastian wurde um 1700 erbaut und 1713 geweiht. Jakob Prandtauer, der bekannteste Sohn des Ortes, soll sie entworfen haben. Das Gewölbe wird von einem bemerkenswerten Stuckrippennetz, das von Perlschnüren, Blattbändern, Fruchtgehängen und Traubenranken begleitet wird, beherrscht. Prachtstück der Kapelle ist der mit gedrehten weintraubenumwundenen Doppelsäulen, Akanthusschnitzwerk und mehreren künstlerisch hochwertigen Figuren stilistisch und formal einheitlich ausgestattete Altar ( um 1700). Er zählt zu den schönsten im Oberland und bietet ein Figurenprogramm von höchster Qualität. Die meisterhaftgeformten Plastiken verdanken wir Jakob Auer aus Grins (1645-1706).
Zum Wertvollsten und Schönsten am Laurentiusaltar gehört die flüssig modellierte und pathetisch gestaltete Pieta in der Predellanische.
Das Altarblatt zeigt die beiden Patrone Sebastian und Laurentius vor Maria mit Kind. Laut der Signatur „27.IZ.01“ malte das Bild im Jahre 1701 Johann Zircher (1165-1728) aus Zams. Flankiert wird das Altarblatt links von den hll. Joachim und Antonius von Padua, rechts von den hll. Josef und Anna. Sehenswerte Details sind die Reiterfiguren der hll. Martin und Georg auf dem Gebälk im Altarauszug.
Im Zuge des Neubaues der in unmittelbarer Nähe befindlichen Feuerwehrhalle wurde das Nachbargebäude der Kapelle die „alte Seilbahn“ abgerissen. Dadurch entstand ein geräumiger Vorplatz, der die Kapelle erst richtig zur Geltung bringt. Nach Trockenlegung und Ausgestaltung des Vorplatzes mit Pflastersteinen wurde nun die Kapelle Außen und Innen renoviert und erstrahlt nun im neuen Glanz.
Fotos Günter Zangerle