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Happy Birthday Jakob Prandtauer

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Jakob Prandtauer 1660 - 1726

350. Geburtstag des berühmten Barockbaumeisters Jakob Prandtauer (1660-1726)

Jakob Prandtauer wurde 1660 (Taufdatum 16. Juli 1660) in Stanz geboren und starb am 16. September 1726 in St. Pölten.

Geburtshaus von Jakob Prandtauer in Stanz
Geburtshaus von Jakob Prandtauer in Stanz

Prandtauer war der einzige Sohn der Bergbauern Simon Prandtauer und Maria Lentsch (acht Kinder - sieben Mädchen, ein Junge). Er sollte eigentlich den Hof übernehmen, begann jedoch als Siebzehnjähriger seine Lehrzeit bei Hans Georg Asam in Schnann.

Seine Wanderjahre verbrachte er vermutlich in Bayern und Salzburg. Nach 1683 zog Prandtauer in das heutige Niederösterreich.  1689 verstarb Prandtauers Mutter, in der Verlassenschaftsabhandlung wird er als "Bildhauer bei St. Pölten Österreich" genannt. Er stand damals in den Diensten des Grafen Albert Ernst Gurland in dessen Schloss Thalheim. Vorerst erstellte er Gartenplastiken und Gesimse, später ein Gartenhaus und schließlich die Kapelle. Hier lernte er die Zofe der Gräfin, Maria Elisabeth Rennberger kennen, die er am 21. Juli 1693 in eben dieser Kapelle heiratet. Im gleichen Jahr kaufte er ein Haus in der Klostergasse in St. Pöltner Klosterviertel und war somit Untertan des Chorherrenstiftes St. Pölten. 1693 suchte er um die Ausstellung seines Maurerlehrbriefes an.

In den 1690er Jahren entstanden Prandtauers erste Bauten. Zuerst wurde er vor allem für die Umgestaltung bestehender Bauten beauftragt, sein frühestes gesichertes Werk ist der Umbau des Pfarrhofes von Haitzendorf 1694 im Auftrag des Stifts Herzogenburg. Wahrscheinlich arbeitete er auch am in dieser Zeit vorgenommenen Umbau des Schlosses Ochsenburg, sowie am Schwaighof. Auch die Aufstockung des St. Pöltner Domturms wird Prandtauer zugeschrieben.

1696 entwarf Prandtauer für die niederösterreichischen Stände Brücken für einige Nebenflüsse der Donau im Viertel ob dem Wienerwald. Obwohl sie nicht ausgeführt wurden kam er mit dem Prälaten des Stiftes Melk in engeren Kontakt und erhielt von ihm den Auftrag die Pfarrkirche und den Pfarrhof von Lassee umzugestalten. Nach weiteren Arbeiten für die Stifte und Klöster in und um St. Pölten erhielt er 1702 den ersten großen Auftrag, den Neubau der Stiftskirche in Melk.

Vereinbarung_Dietmayr_Prandtauer.jpg

Am 6. April des Jahres 1702 schlossen der Abt des Stiftes Melk, Berthold Dietmayr, und Jakob Prandtauer den Vertrag wegen Abbrechung und Aufbau der Closterkirchen ab. Im Alter von 42 Jahren hatte Prandtauer damit seinen ersten große Auftrag erhalten

Stift Melk

Der ursprünglich konventionelle Entwurf wurde durch Abt Berthold Dietmayr mehrfach verändert bis er schließlich ausgeführt wurde. Während den Arbeiten am Stift Melk verstarb 1708 mit Carlo Antonio Carlone der führende Klosterarchitekt des oberösterreichischen Raumes. Prandtauer erhielt die Bauleitung in den Stiften Garsten, Kremsmünster und St. Florian, die Carlone begonnen hatte. Dabei veränderte und modernisierte er vor allem in Garsten und St. Florian die Entwürfe seines Vorgängers. Ab 1710 leitete er auch die weitere Umgestaltung des Stiftes Melk. Um 1714 wurde er beauftragt das Stift Dürnstein zu barockisieren.
Im selben Jahr entwarf er den Neubau des Stiftes Herzogenburg. Daneben baute er die Kirche auf dem Sonntagberg (Fresken von Daniel Gran), war ab 1708 (als Nachfolger von Carlo Antonio Carlone) Bauleiter in Garsten und Christkindl und beteiligte sich an den Pflanzungen von Dürnstein. Im Stift Herzogenburg baute er 1714 den Este-Trakt im Stil eines Landschlosses (Fresken von Bartolomeo Altomonte). Der einzig urkundlich gesicherte Schlossbau Prandtauers ist das 1722-1732 errichtete Schloss Hohenbrunn bei Sankt Florian.

Sonntagberg Basilika

Jakob Prandtauer gehört mit Johann Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt zu den bedeutendsten Künstlern des österreichischen Barocks. Während Fischer und Hildebrand insbesondere für den Wiener Hof tätig waren, stand Prandtauer vor allem im Dienst der Klöster. Von 1702, dem Beginn der Melker Stiftskirche, bis zu seinem Tod 1726 erhielt er nahezu alle große Aufträge auf dem Gebiet des Klosterbaues im nieder- und oberösterreichischen Raum.

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Das niederösterreichische Kulturleben steht 2010 ganz im Zeichen des Jahresregenten. Jakob Prandtauer. Der 350. Geburtstag des Barockbaumeisters bietet Anlass für viele kulturellen Aktivitäten. Seit 1692 war Prandtauer in St. Pölten nachweisbar; von dort aus betreute er seine Bauaufträge, darunter sein Hauptwerk: den Neubau des Benediktinerstiftes Melk a. d. Donau. 1726 verstarb Prandtauer in St. Pölten.
Die drei St. Pöltner Musseen - Stadtmuseum, Diözesanmuseum und Landesmuseum, sowie das Stift Melk nehmen das Jubiläum zum Anlass, um die Person und das Schaffen Prandtauers umfassen zu dokumentieren und zu präsentieren.

"Happy Birthday Jakob Prandtauer! Dem Meister auf der Spur"
Das Stift Melk präsentiert sich als Prandtauers Hauptwerk und herausragender Bau.  Als Referenz an das übrige Werk Prandtauer wird bis 7. November 2010 im kleinen Barockkeller (=Prandtauerkeller) einen Verweis auf andere sakrale und weltliche Bauten Prandtauers geben. Damit soll auf die großen Sonderausstellungen in St. Pölten und St. Florian verweisen. Die Sonderschau ist täglich bis 7. November 2010, von 9 bis 16 Uhr zu besichtigen.

Diözesanmuseum St. Pölten:
In der Ausstellung des Diözesanmuseums wird sein Schaffen für kirchliche Auftraggeber beleuchtet. Dazu gehören vor allem die Klosterprojekte – Melk, Herzogenburg, St. Florian, Garsten – sowie die Errichtung bedeutender Pfarr- und Wallfahrtskirchen. Der Blick soll auch auf in der Regel abseits der Forschung liegende Objektgruppen wie pfarrliche Bauensembles gerichtet werden. In der Ausstellung werden ausgehend von der Rolle der Auftraggeber die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Bauten, die Planentwicklung sowie Ablauf und Veränderungen im Bauprozess eingehend behandelt und an Hand der bildlichen und schriftlichen Quellen anschaulich erörtert. Einen weiteren wichtigen Themenbereich bilden Bauabwicklung und der barocke Baubetrieb, der mit seinen technologischen Aspekten (Putzstrukturen, Detailformen, Farbigkeit) durch Werkzeuge und Artefakte dreidimensional vorgestellt wird.
Ausstellung "Jakob Prandtauer - Planen und Bauen im Dienst der Kirche / Diözesanmuseum St. Pölten bis 30. Oktober 2010.

Niederösterreichisches Landesmuseum:
Die Sonderausstellung im Niederösterreichischen Landesmuseum schließlich gewährt Einblicke in den Alltag zur Zeit Prandtauers. "Frau Prandtauer" bittet die BesucherInnen in ihre "Wohnung" und erzählt aus ihrem Leben. Während des Rundgangs durch die fiktive Wohnung erfahren sie Wissenswertes über die Nutzung der Räume und ihrer Ausstattung. Sie erhalten Einblick in die Vorstellungen von einer "richtigen" Haushaltsführung, was zu einem Haushalt gehört, was notwendig und was Luxus ist. Sie blicken in die Kochtöpfe und Kochbücher der Barockzeit, in die Schränke und unter die Betten. Die Hausfrau berichtet von Kindersegen und Kindbettnöten, von der Erziehung der Kinder, von den großen und kleinen Sorgen des Alltages und deren Bewältigung. "Jakob Prandtauer - Leben im Barock - Sonderausstellung bis 26. April 2011".

Stadtmuseum:
Im Zentrum der Ausstellung im Stadtmuseum steht neben einer Biographie des Baumeisters sein profanes Schaffen - Schlösser, Garten- und Lusthäuser, aber auch Stiftshöfe und Weinkeller, Brücken und Kasernen. Auch das Nachleben Prandtauers in St. Pölten kommt im Stadtmuseum zur Sprache. Aus seiner Bauschule gingen bedeutende Meister, etwa sein Neffe Josef Munggenast, hervor. "Jakob Prandtauer - der Profanbaumeister und seine St. Pöltner Bauschule" - Stadtmuseum St. Pölten - Ausstellung bis 31.10.2010.

Das Konterfei von Jakob Prandtauer ist auf der 50-Schilling Banknote von 1951 zu sehen, auf der Rückseite ist mit dem Stift Melk sein berühmtestes Werk abgebildet.

50 SchillingJakobPrandtauer
50SchillingJakobPrandtauer Rückseite Stift Melk

Sein 300. Geburtstag wurde mit einer Sondermarke der österreichischen Post gefeiert.

Sonder-Postmarke

 

Stanz, 11.06.2010

11.06.2010

Stanz bei Landeck

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